Die wunderbare Welt der Rosie Duncan by Dickinson Miranda

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan by Dickinson Miranda

Autor:Dickinson Miranda
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2011-04-10T22:00:00+00:00


13

Ab November beginnt bei Kowalski’s das Weihnachtsgeschäft, und wir haben spürbar mehr zu tun. Besonders in diesem Jahr. Obwohl seit Wochen in Planung, wurde die Zeit bis zu Mimi Suttons Großem Winterball doch langsam knapp. Ich sah dem großen Ereignis mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits war ich noch immer nicht besonders glücklich darüber, jetzt als Mimi-Sutton-Empfehlung zu gelten, freute mich andererseits aber doch über die neuen Möglichkeiten, die sie uns eröffnet hatte. Ihr Ball würde die perfekte Bühne sein, um unsere Arbeit einem großen Publikum zu präsentieren.

Eigentlich hatten Ed und ich heute die Entwürfe zeichnen wollen, aber im Laden war so viel zu tun gewesen, dass wir einfach nicht dazugekommen waren. Länger konnten wir es aber nicht aufschieben, denn die Blumen mussten geordert und auch die Aushilfen bald eingestellt werden. Also schlug ich vor, dass wir bei mir zu Abend essen und uns danach an die Entwürfe machen sollten. Ed war sofort einverstanden.

In all den Jahren, die wir schon zusammen arbeiten, war er vielleicht gerade zweimal in meiner Wohnung gewesen. Ed zieht mich immer damit auf, dass ich ein ganz finsteres Geheimnis dort verberge und ihn deshalb so selten einlade. Das stimmt natürlich nicht. Es ist einfach nur so, dass Ed auf der Lower East Side wohnt und ich auf der Upper West Side – und dazwischen liegen Welten, auch rein geografisch, weshalb wir, wenn wir uns außerhalb des Ladens sehen, meist einen Treffpunkt vereinbaren, der irgendwo in der Mitte liegt. Zumal Ed sowieso eine herzliche Abneigung gegen die Upper West Side hat, die seiner Ansicht nach ein Biotop für oberflächliche Shopaholics ist, die mehr Geld als Verstand haben. Ich sehe das natürlich ganz anders. Es ist ein nettes Viertel mit freundlichen, intelligenten und interessanten Menschen, das in seiner bunten Vielfalt typisch New York ist.

Als ich meine Wohnung aufschloss und das Licht anmachte, lachte Ed. »Welch seltene Ehre! Soll ich die Schuhe vor Betreten des Heiligtums ausziehen?«

Schnell schien er sich schon ganz wie zu Hause zu fühlen, und während ich das Essen auspackte, das wir unterwegs beim Chinesen geholt hatten, suchte er seinen Block heraus und las sich seine Notizen durch. »Ich war ja gestern vor Ort, um mir die Räumlichkeiten anzuschauen. Sieht gut aus – jede Menge Platz und Möglichkeiten für groß angelegten Raumschmuck. Die Treppe, die vom Foyer in den Ballsaal führt, ist fantastisch: Girlanden aus Tannen- und Lorbeerzweigen könnte ich mir da gut vorstellen.«

Ich setzte mich neben ihn und schaute mir seine Skizzen an. »Hmmm … ja …« Ich nickte langsam. »Doch, klingt gut. Ich hatte mir ein dreifarbiges Farbschema vorgestellt: vor allem Grün und Weiß und ein paar rote Akzente. Für den Raumschmuck und die Tischdekorationen könnten wir weiße Gardenien, Lilien und Rosen nehmen. Nur bitte keine Weihnachtssterne.«

»Ganz in meinem Sinne«, meinte Ed zwischen zwei Bissen, »Weihnachtssterne gehen gar nicht. Was die roten Akzente angeht – vielleicht könnten wir ja auch rote Blätter verwenden?«

»Super.«

»An den Säulen im Eingangsbereich würde ich gern mit Struktureffekten arbeiten. Irgendetwas, das sofort ins Auge fällt, vielleicht sogar ein bisschen effekthascherisch. Den



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.